Der Kurzfilm „Wahl + Auswahl" entsteht als Abschlussarbeit im Bereich Film, Studiengang Multimedia und Kommunikation an der Hochschule Ansbach. Der Schwerpunkt der Arbeit ist die Auseinandersetzung mit dem Thema „ungerecht“.
Nun ist vieles auf der Welt ungerecht. Manches wird als persönliche Ungerechtigkeit empfunden, anderes wiederum betrifft ganze Gesellschaftsteile, so etwa Homosexuelle oder Frauen. Was für eine Ungerechtigkeit aber ist es, wenn sich eine Gesellschaft dazu erhebt, über Leben und Tod ungeborener Kinder zu entscheiden, weil ein medizinischer Test voraussagt, dass sie einen genetischen Defekt in sich tragen? Wie ungerecht ist das gegenüber den Eltern solcher Kinder und erst gegenüber dem ungeborenen Leben selbst? Wer kann schon für jemand anderen entscheiden, ob sich sein Leben lebenswert anfühlt oder nicht? Hättest du gewollt, dass man diese Entscheidung für dich trifft?
Die Menschheit ist stets um Fortschritt bemüht, sie will sich weiterentwickeln. So durchlaufen heute schon in unserer Gesellschaft die meisten ungeborenen Kinder vor der Geburt eine Art Qualitätscheck. Die Ergebnisse solcher Tests sind nie zu 100% sicher. In der im Film nach Perfektion strebenden Gesellschaft wären ich oder du vielleicht gar nicht geboren wurden.
Die Frage nach Ungerechtigkeit ist immer auch die Frage persönlichen Empfindens. Was aber, wenn der Mensch, der diese Ungerechtigkeit empfinden könnte aufgrund der Entscheidung anderer erst gar nicht geboren wird?
„Es gibt einen menschlichen Maßstab, man kann ihn nicht verändern, man kann ihn nur verlieren.“
(Max Frisch)
Weitere Information, Texte und Denkanstöße:
Schwanger auf Bewährung, Artikel "Die Zeit"
Bayrisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen
Pränatale Diagnostik, Artikel auf 1000fragen.de
Joachim Krause, Dipl. Chemiker und Theologe, Textsammlung Genetik uvm.